Adolf Reichwein
1898 - 1944
Reformpädagoge und Widerstandskämpfer
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Lebensdaten
(aus: Ullrich Amlung: „... in der Entscheidung gibt es keine Umwege", Adolf Reichwein (1898-1944):
Reformpädagoge, Sozialist, Widerstandskämpfer, Marburg: Schüren, 1994, S. 86-88)
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- Kindheit, Jugend- und Schulzeit im
deutschen Kaiserreich Wilhelms II. und
Erster Weltkrieg (1898-1918)
1898
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3. Oktober: Geboren
in Bad Ems als Sohn des Lehrers Karl Reichwein
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1904
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September:
Übersiedlung nach Ober-Rosbach bei Friedberg in Hessen
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Seit 1908
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Teilnahme am
Freizeitleben des Wandervogels, an „Nest“-Abenden und Wanderfahrten
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1917
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9. Februar:
Kriegsabitur als Externer am Realgymnasium in Friedberg
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1917
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1. August:
Kriegseinsatz an der Westfront
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1917
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5. Dezember: Als
Stoptruppführer schwer verwundet
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- Studienzeit und erstes Engagement in
der Erwachsenenbildung in der krisenhaften
Anfangsphase der Weimarer
Republik (1918/19-1923)
1918
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4. Mai:
Immatrikulation an der Universität in Frankfurt/Main; Studium der Fächer:
Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie, Nationalökonomie
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1920
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25. Mai:
Immatrikulation an der Universität Marburg/Lahn; Mitglied der „Marburger
Akademischen Vereinigung“
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1920
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15. August:
Eheschließung mit Eva Hillmann (Scheidung am 24. Nov. 1927)
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1921
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Februar: Abgabe
seiner Dissertation „China und Europa im 18. Jahrhundert“; Abschluss der Promotion
zum Dr. phil. Am 15. Februar 1923
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1921
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August: Leiter einer
vierwöchigen Arbeitsgemeinschaft von Studenten und Jungarbeitern in Bodenrod/Taunus
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1921
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1. Dezember bis 31.
März: Geschäftsführer des „Ausschusses der deutschen Volksbildungsvereinigungen“
in Berlin unter Robert von Erdberg
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1923
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1. April bis 30.
September 1923: Leiter der Abteilung Nordostdeutschland des
deutsch-amerikanischen Kinderhilfswerks in Berlin
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- Von der Volksschularbeit zur
Arbeiterbildung in Thüringen in der Phase
relativer Stabilisierung der
Weimarer Republik (1923-1929)
1923
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1. Oktober bis 30.
September 1925: Geschäftsführer der überörtlich koordinierten Volkshochschule
Thüringen mit Sitz in Jena
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1923
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9. Oktober: Geburt
des Sohnes Gert (am 18. September 1925 beim Spielen in einer Regentonne
ertrunken)
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1925
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1. Oktober bis Sommer
1929: Leiter der Volksschule Jena
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1926
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1. Mai: Gründung des
Jungarbeiterheims „Am Beuthenberg“ in Jena
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1926
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28. Juli bis 26. Juni
1927: Forschungsreise durch Nord- und Mittelamerika und Südostasien
(Auswertung in zahlreichen wirtschaftswissenschaftlichen, länderkundlichen
und jugendliterarischen Publikationen)
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1928
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März: Zusammen mit
Eugen Rosenstock-Huessey u. a. Leiter des ersten schlesischen Arbeitslagers
mit Arbeitern, Bauern und Studenten in Löwenberg
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1928
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Sommer: Zweimonatige
„Expedition“ durch Skandinavien mit 12 Jungarbeitern; anschließend Erwerb
eines Sportflugzeuges
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- Volksschullehrerbildung in Berlin und
Halle/Saale und politisches Engagement
in der Phase der Auflösung und
Zerstörung der Weimarer Republik (1929-1933)
1929
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1. April bis 31. März
1930: Leiter der Pressestelle und persönlicher Referent des Preußischen Kultusministers
C. H. Becker in Berlin
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1930
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1. April bis 9.
August 1933: Professor für Geschichte und Staatsbürgerkunde an der Pädagogischen
Akademie in Halle/Saale
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1930
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Herbst: Eintritt in
die SPD; gesellschaftspolitische Vorwärtsverteidigung der Weimarer Demokratie
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1933
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1. April:
Eheschließung mit Rosemarie Pallat (zwischen 1934 und 1941 Geburt von vier
Kindern: Renate, Roland, Kathrin, Sabine)
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1933
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24. April: Entlassung
aus dem Professorenamt durch NS-Kultusminister Rust
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- Schulpädagogik in Tiefensee/Mark
Brandenburg in der Zeit
des Nationalsozialismus (1933-1939)
1933
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1. Oktober bis 15.
Mai 1939: Lehrer an der einklassigen Dorfschule in Tiefensee/Mark
Brandenburg; Entwicklung eines alternativen Schulmodells in der Tradition der
Reformpädagogik
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1934
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Sommer: Beginn der
Zusammenarbeit mit der Reichsstelle für den Unterrichtsfilm in Berlin unter
Kurt Zierold
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1937/1938
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Veröffentlichung
seiner Tiefenseer Schulschriften „Schaffendes Schulvolk“ und „Film in der Landschule“
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1938
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Juli/August:
Vierwöchige Vortragsreise nach England
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- Museumspädagogik in Berlin während
der Kriegsjahre und aktiver Widerstand
gegen das NS-Regime (1939-1944)
1939
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16. Mai bis Sommer
1944: Leiter der Abteilung „Schule und Museum“ am Museum für Deutsche
Volkskunde in Berlin; Konzeption und Organisation von vier großen
Schulausstellungen zu handwerklichen Themen; mehr als einhundert Reisen zu
museums- und werkpädagogischen Vorträgen und Kursen von Ostpreußen bis Südwestdeutschland
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1940
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bis 1944: Teilnahme
an konspirativen Treffen des „Kreisauer Kreises“; Mitwirkung an zwei der drei
großen Tagungen dieser Widerstandsgruppe
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1942/43
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auf dem Kreisauer Gut
Helmuth James von Moltkes; maßgeblich beteiligt am kulturpolitischen Programm
der Kreisauer, galt als Kultusministerkandidat für eine Regierung nach Hitler
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1943
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In der Nacht vom
23./24. August: Zerstörung der Wohnung in Berlin-Südende durch Fliegerbomben;
anschließend Übersiedlung der Familie nach Kreisau in Schlesien
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1944
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22. Juni: Erste
Zusammenkunft mit führenden Vertretern des Zentralkomitees der illegalen KPD
in Deutschland in Berlin.
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1944
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4. Juli: Verhaftung
auf dem Weg zu einem weiteren Treffen am S-Bahnhof Heerstraße durch die
Gestapo; dreieinhalbmonatige Haft in den Folterkammern der Gestapo
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20. Oktober: Zusammen
mit den sozialdemokratischen Freunden Julius Leber und Hermann Maass vom
„Volksgerichtshof“ unter Freisler in einem Schauprozess zum Tode verurteilt
und Stunden später in Berlin-Plötzensee hingerichtet
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