Ausstellungen 2014
18.11.2014 - 16.12.2014: Daniel Hees Künstlerbücher
Die Universitätsbibliothek Siegen zeigte vom 18. November bis zum 16. Dezember 2014 Künstlerbücher von Daniel Hees.
In diesen Büchern steht an erster Stelle das Bild, dem ein Text folgt. Manchmal ist es nur ein Titel. Der Künstler verweigert sich der Illustration, auch wenn Texte von Samuel Beckett und Marcel Proust vorkommen.
Daniel Hees hat über zwanzig Jahre lang an unserer Universität Kunst gelehrt. Sein Spezialgebiet war die Druckgrafik, die er ausgebaut und mit Bleisatz bereichert hat. So hat er eine Reihe von Studenten angeregt, ebenfalls Künstlerbücher zu produzieren.
In der Ausstellung ist eine Auswahl seiner Bücher zu sehen, die inzwischen in vielen prominenten Sammlungen wie dem Gutenberg Museum in Mainz, dem Kupferstich Kabinett in Dresden bis hin zum Victoria und Albert Museum in London Aufnahme gefunden haben.
Daniel Hees ist immer noch in seinem Kölner Atelier aktiv, wo seine Druckgrafik und seine Bücher in der von ihm gegründeten Mühleisen-Presse herauskommen.
Zum Abschluss der Ausstellung fand am Dienstag, 16.12.2014, 16:00 Uhr eine Finissage mit Daniel Hees im Foyer der Universitätsbibliothek Siegen statt.
13.10.2014 - 01.11.2014: Zwischen Schützengraben und Bond Street. Der Erste Weltkrieg in Deutscher und Britischer Literatur
Die Ausstellung wurde von Frau Prof. Dr. Anja Müller, Anglistik, und Frau Dr. Jana Mikota, Germanistik, im Rahmen zweier Projektseminare mit Studierenden erarbeitet und bereits vom 07. Februar bis 21. Februar 2014 im Krönchen Center in der Siegener Oberstadt gezeigt.
2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Der Erste Weltkrieg (1914-1918) gehört zu den prägendsten Ereignissen im 20. Jahrhundert und wird in Europa unterschiedlich erinnert sowie verarbeitet.
Es ist der erste Krieg, in dem chemische Waffen eingesetzt wurden. Nicht nur an der Front spürten die Soldaten den Krieg, auch an der Heimatfront wurden Frauen in Kriegsgeschehen eingebunden und damit prägte der Erste Weltkrieg auch stark den Alltag der Menschen.
Die Lesung und die Ausstellung möchten unterschiedliche Aspekte des Krieges aufgreifen und sich insbesondere auf die Verarbeitung des Krieges in der britischen und deutschen Literatur konzentrieren.
Die Ausstellung zeigt, wie der Erste Weltkrieg in lyrischen Texten, in Romanen, aber auch in der Kinder- und Jugendliteratur verarbeitet wurde.
04.07.2014 - 31.07.2014: "Unser Volk betet wieder, ... wenigstens am Anfang des Krieges". Die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein im Ersten Weltkrieg
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs verbanden sich bis in die einzelnen Gemeinden hinein Hoffnungen auf eine Wiederherstellung traditioneller Kirchlichkeit. Wie in den Befreiungskriegen sollte Gott erneut seine Macht als ‚Alliierter’ der Deutschen erweisen und die Massen so vom Glauben überzeugen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges wurden in diesem Kontext als Instrumente göttlicher Erziehung zu neuem Glaubensernst und die Gefallenen als „heilige Opfer“ interpretiert.
In den Archiven der Siegerländer und Wittgensteiner Kirchengemeinden wie auch des Siegerländer Gemeinschaftsverbandes ist eine Fülle von Zeugnissen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs überliefert. Sie reichen von Gefallenenlisten, Feldpostkarten, Dokumentationen von Glockenabgaben, Kriegsanleihen und der Arbeit des Vaterländischen Frauenvereins bis zu Predigten, Sitzungsprotokollen und Printmedien. Gedenktafeln in den Kirchen spiegeln den Eingang der Kriegsereignisse in die Erinnerungskultur der einzelnen Orte.
Anhand ausgewählter Exponate, die teils im Original und teils auf Plakaten gezeigt werden, zeichnet die Ausstellung nach, welche Spuren der Krieg in einzelnen Gemeinden hinterlassen hat. Dabei geht es nicht zuletzt um sich verändernde Deutungen des Krieges: Von uneingeschränkter Begeisterung bis zur vollständigen Ernüchterung und Einsichten in Irrtümer, die Theologie und Frömmigkeit im Grundsatz betrafen.
Ab September 2014 steht die Ausstellung als Tafelausstellung auch den heimischen Kirchenkreisen und Gemeinden zur Verfügung. Wenn Sie Interesse haben, sie auch in Ihren Räumen zu zeigen, sprechen Sie uns gerne an.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner, Universität Siegen, Seminar für Evangelische Theologie
albrecht-birkner@evantheo.uni-siegen.de
Dr. Johannes Burkardt, Landesarchiv NRW Münster / Archiv des Evangelischen Kirchenkreises
johannes.burkardt@lav.nrw.de
23.06.2014 - 29.06.2014: Reisen und Identität - Die Abenteuer und Irrfahrten des Gaviero Maqroll
Eine Ausstellung von Dr. Sabine Mandler und Romanistik-Studierenden des Seminars "Reisen und Identität" an der Universität Siegen.
Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt herum.
Hermann Keyserling (1880 - 1946)
Je weiter man reist, umso näher kommt man sich selbst. Reisen bedeutet Suche ebenso wie Entdeckung, Faszination ebenso wie Irritation, Eigenes ebenso wie Fremdes, aber immer: eine Bereicherung.
Doch wie funktioniert das Ausbilden unserer Identität auf unseren Reisen genau? Warum lernen wir in der Fremde mehr über uns selbst als in der Heimat? Welchen Sehnsüchten folgen wir und welchen Ängsten möchten wir entfliehen? Was halten wir auf Fotos und in Reisetagebüchern fest? Was nehmen wir mit zurück? Wem erzählen wir über unsere Reisen und wie erzählen wir unsere Geschichten?
Begegnen, Erleben und Erzählen bilden die Bindeglieder zwischen Reisen und Identitäten.
Die Ausstellung geht diesen Verbindungen nach. Studierende des romanistischen Seminars „Reisen und Identität“ haben Modelle entwickelt und in innovative Ausstellungsexponate überführt, in denen zentrale Elemente und theoretische Zusammenhänge veranschaulicht werden: Weltkarten, Reisekoffer, Globus, Flaschenpost, Theorietagebücher, Puzzle, Briefe, Identitäten-Roulette und vieles mehr laden die Besucher dazu ein, sich selbst auf eine spannende Reise zu begeben.
Die Exponate basieren auf einem der magischsten und faszinierendsten Reiseberichte der Weltliteratur, den Abenteuern und Irrfahrten des Gaviero Maqroll (Empresas y tribulaciones de Maqroll el gaviero), verfasst zwischen 1986 und 1993 von dem berühmten lateinamerikanischen Autor Álvaro Mutis (1923-2013).
Mutis hat selbst von seiner Geburt in Kolumbien bis zu seinem Tod in Mexiko ein sehr bewegtes und reisereiches Leben geführt. Seine literarische Figur Maqroll kann als ein Alter Ego gelten, das ihn viele Jahre lang begleitete.
In sieben Bänden bereist Maqroll die Meere der Welt, die Gipfel der Anden, die Höhlen der Berge, den Dschungel und die Städte Lateinamerikas. Er begegnet armen und reichen Menschen, Polizisten und Soldaten, Banditen, Drogenbossen und Terroristen, einfachen Arbeitern und Plantagenbesitzern, Prostituierten, Kapitänen, indigenen Völkern und natürlich anderen Reisenden sowie den unsteten Lieben seines Lebens. Diese Reisen und Begegnungen machen aus ihm einen Geschichtenerzähler sondergleichen und eine schillernde Persönlichkeit, die sich zwischen Sehnsucht und Flucht durch die Gefahren und Schönheiten der zeitgenössischen Welt bewegt.
Wo fängt Identität an und wo hört die Reise auf? Nicht umsonst sagt die Forschung, dass in jedem von uns ein bisschen Maqroll steckt.
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