Ausstellungen 2016

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25.10.2016 - 30.11.2016: Billige Bilder

Populäre Kunstgeschichte in Monografien und Mappenwerken seit 1900 am Beispiel Albrecht Dürer

Eine Ausstellung von Studierenden der Universität Siegen unter Leitung von Prof. Dr. Joseph Imorde und Dr. Andreas Zeising in der Universitätsbibliothek der Universität Siegen, 25. Oktober – 30. November 2016

Seit etwa 1890 ermöglichte das neue fotomechanische Reproduktionsverfahren der Autotypie die drucktechnische Vervielfältigung fotografischer Vorlagen in großen Auflagen. Verlagshäuser wie E. A. Seemann in Leipzig und andere spezialisierten sich seither auf die Herstellung preiswerter Künstlermonografien und Bildmappen, mit denen die berühmten Werke der Kunstgeschichte in jedem Haushalt Einzug halten sollten. In der breitenwirksamen Vermittlung wandelte sich die Kunstgeschichte von einer bildungsbürgerlich-elitären Disziplin zu einer Populärwissenschaft, in der die bildliche Reproduktion eine eigenständige Aussagekraft gewann. Reihenwerke wie die »Blauen Bücher« oder »Der Eiserne Hammer« traten mit dem volkspädagogischen Anspruch an, die veredelnde Wirkung der Kunst nunmehr auch und gerade den bildungsfern sozialisierten Schichten zuteil werden zu lassen.
Dem Problemfeld des »billigen Bildes« widmet sich mit einer Vielzahl von Exponaten aus der Zeit von 1900 bis in die Fünfziger Jahre nun eine Ausstellung, die vom 25. Oktober bis 30. November 2016 im Foyer der Universitätsbibliothek Siegen zu sehen sein wird.
Sie zeigt, wie die Reproduktion von Kunst den Buchmarkt eroberte und welche bildungspolitischen und ideologischen Interessen sich mit der Devise »Kunst für Alle« verbanden.
Die Ausstellung ist im Rahmen eines kunstwissenschaftlichen Seminars mit Studierenden der Universität Siegen erarbeitet worden.
Ziel war es, heute weitgehend vernachlässigte Bereiche der populären Kunstvermittlung seit 1900 an Originaldokumenten zu veranschaulichen. Das thematische Zentrum bildet dabei das Werk des Malers und Grafikers Albrecht Dürer (1471–1528), der in Deutschland wie kein zweiter in Monografien und Bildmappen breitenwirksam popularisiert wurde. Die immer wieder behauptete »Volkstümlichkeit« von Dürers Bildern war mehr als nur eine geschickte Strategie der Vermarktung. Sie war auch Ausdruck einer Sehnsucht nach einer nationalen Identität jenseits von Klassengegensätzen und Bildungsbarrieren, die im Medium des massenhaft verbreiteten Bildes ihre materielle Entsprechung finden sollte. Nicht zuletzt machen die Exponate der Ausstellung deutlich, wie sehr an das künstlerische Bild und seine kunsthistorische Vermittlung im Wilhelminischen Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im »Dritten Reich« der Anspruch herangetragen wurde, die Adressaten innerlich zu einen und in Gleichklang zu versetzen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 25. Oktober 2016 um 18.00 Uhr im Senatssaal der Universitätsbibliothek spricht  Prof. Dr. Joseph Imorde, Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Siegen.

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29.09.2016 - 20.10.2016: "Oase in der Zeit" - Ein „Raum der Stille“ an der Universität Siegen


An der Universität Siegen soll ein „Raum der Stille“ eingerichtet werden. Seit 2014 arbeitet eine Arbeitsgruppe, in der unterschiedliche Interessentengruppen beteiligt sind, zu diesem Thema. Ein Konzept wurde 2015 im Senat der Universität Siegen verabschiedet.

Dieser „Raum der Stille“ dient dem religiösen Bedürfnis nach individuellem Gebet in unterschiedlichen religiösen Traditionen ebenso wie dem nicht-religiösen Bedürfnis nach Mediation oder einfach dem menschlichen Bedürfnis nach Auszeit und Ruhe. Der Raum der Stille möchte eine „Oase in der Zeit“ inmitten des oft hektischen Uni-Alltags sein, und tagsüber für alle Universitätsangehörigen zugänglich sein.

Nachdem ein passender Raum gefunden wurde (AR-E 7111/8), hat es im Frühjahr unter Leitung von Frau Prof. Käppel-Klieber (Fakultät 2) einen Wettbewerb unter Architektur-Studierenden des Master-Studiengangs gegeben, der eine Vielzahl von attraktiven Einrichtungs- und Gestaltungsvorschlagen erbracht hat. Wir danken allen Studierenden, die sich mit ihrer Kreativität und ihrer Zeit an diesem Wettbewerb beteiligt haben. Die drei Vorschläge, die in die engere Wahl genommen wurden, finden Sie hier ausgestellt.

Eine definitive Entscheidung, welcher Vorschlag realisiert wird, soll noch im Oktober 2016 getroffen werden.

Beirat und Vorstand „Raum der Stille“
Prof. Dr. Thomas Naumann / Fakultät 1 / Evangelische Theologie

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29.06.2016 - 09.08.2016: Die Liebe der Stierin

Zum graphischen Werk von Bele Bachem.
Eine Ausstellung  zum 100. Geburtstag  der Düsseldorfer Künstlerin.
 
Als die am 17. Mai 1916 in Düsseldorf geborene Renate Gabriele (gen. Bele) Bachem ihre ersten Zeichnungen anfertigte, soll ihr Vater – ein Maler - euphorisch ausgerufen haben: "Du wirst ein zweiter Rubens."
Nach ersten Illustrationsaufträgen für Zeitschriften Ende der 1930er Jahre zeichnete sie Bühnenbilder fürs Theater, bevor ihre Arbeiten von den Nationalsozialisten verboten wurden. Im Nachkriegsdeutschland stattete sie zahlreiche Filme - u.a. „Das Wirtshaus im Spessart“ - mit Vorspannen und Filmkulissen aus. Besonders die von ihr gestalteten Filmplakate zeigen die enge Verzahnung von Literatur, Druckgraphik und den bewegten Bildern jener Zeit.
Die „Mehrfachtalentierte“ schrieb aber auch Erzählungen, Essays und Gedichte und machte sich als Porzellan-, Tapeten- und Stoffdesignerin unter anderem für die Manufakturen Rosenthal und Rasch einen Namen. 1997 erhielt sie als eine der bedeutendsten deutschen Nachkriegskünstlerinnen das "Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland".
Sich in der Kunstwelt des jungen Deutschland durchzusetzen und als Frau mit dem eigenen künstlerischen Schaffen Geld und Respekt zu verdienen, sah Bele Bachem selbst als Kampf einer Stierin an, in dem sie sich mit Liebe zum eigenen Wirken immer wieder erfolgreich behauptete.

Anlässlich Ihres 100. Geburtstags präsentiert eine Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek Siegen Stücke des graphischen Oeuvres der Künstlerin aus der Sammlung Schwanke.

Olaf Neopan Schwanke lernte Bele Bachem Mitte der 90er Jahre kennen. Aus der ersten Begegnung entwickelte sich bis zum Tod der Künstlerin 2005 durch Treffen und Briefe eine inspirierende Freundschaft. Die Faszination für das breite Schaffen der Künstlerin brachte den Siegener Künstler dazu, nach und nach Arbeiten und Zeugnisse von Bele Bachem zu sammeln und sie nun erstmals in einer Ausstellung zu präsentieren.

Zur Eröffnung der Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek Siegen am 29. Juni 2016 um 18.00 Uhr wird Herr Schwanke in dem Vortrag „Allem Suchen war ich enthoben“ - ein kurzer Blick auf Leben und Werk Bele Bachems“ von seinen Begegnungen mit Bele Bachem und seiner Sammlung berichten.

Die Ausstellung „Die Liebe der Stierin. Zum graphischen Werk von Bele Bachem“ ist vom 29. Juni bis zum 9. August 2016 im Foyer der Universitätsbibliothek Siegen zu sehen.

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20.04.2016 - 16.05.2016: "Das wünsch ich mir ..."

Eine Ausstellung von Geflüchteten und Studierenden an der Universität Siegen über ihre Wünsche und die gemeinsame Zukunft

Wünsche und Ziele sind der Motor der Zukunft. Aber nicht jeder startet mit den gleichen Voraussetzungen. Gerade die Universität Siegen am Haardter-Berg ist ein Ort, an dem Menschen mit grundverschiedener Lebenserfahrung zusammenfinden. Hier treffen in Deutschland geborene Studierende auf Kommilitonen, die schon vor längerer Zeit aus ihrer Heimat nach Deutschland kamen, aber auch auf Menschen, die erst jüngst vor Gewalt und Krieg geflohen sind und nun eine vorübergehende Zuflucht in Siegen gefunden haben.

Dieser Melting-Pot brachte die Projektgruppe „Hand in Hand“ der Evangelischen Studierendengemeinde Siegen unter der Leitung von Pfarrer Dietrich Hoof-Greve auf die Idee, junge Menschen nach ihren Wünschen für die gemeinsame Zukunft zu fragen.
Die Wanderausstellung „Das wünsch ich mir …“ zeigt nun die Antworten. Das Projekt wurde u.a. durch die Stadt Siegen und das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ gefördert.

Gesichter von 16 jungen Menschen, die die Fotografin Lydia Wagener auf ihren eindringlichen Porträtaufnahmen eingefangen hat - und daneben jeweils ein Zitat: Mehr braucht die Ausstellung nicht, um Lebens- und Fluchtgeschichten zu erzählen und die Betrachter anzuregen über ihre eigenen Wünsche nachzudenken.
Von diesen Gedanken möchten die Ausstellungsmacher gerne mehr erfahren. Daher sind die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung, die am Mittwoch, den 20. April um 16.00 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek eröffnet wird, herzlich eingeladen, selbst aktiv zu werden: Mithilfe von Kugeln können sie aus zehn Wünschen ihre persönliche „Top five“ in Voting-Boxen bestimmen.

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23.02.2016 - 31.03.2016: Diesterweg populär. Ein Reformer in Geschichte und Gegenwart


Als Adolph Diesterweg 1866 starb, war er in der Öffentlichkeit bereits ein gefeierter Mann. Anlässlich seines 150. Todestages zeigen Studierende der Universität Siegen unter der Leitung von Prof. Bernd Dollinger und Prof. Gabriele Weiß nun in einer Ausstellung, wie der in Siegen geborene Pädagoge, Publizist und Reformer populär wurde und es bis heute geblieben ist.
Die Ausstellung „Diesterweg populär. Ein Reformer in Geschichte und Gegenwart“, wird vom 23. Februar bis zum 31. März 2016 im Foyer der Universitätsbibliothek Siegen zu sehen sein.
‚Populär‘ meint hier gleich dreierlei: Die Ausstellung zeigt, wie Diesterweg die antielitäre Verbreitung von Bildung vorantrieb. Dabei agierte er in einer Zeit des sozialpolitischen, industriellen, pädagogischen und wissenschaftlichen Auf- und Umbruchs, die nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch seine Heimatstadt Siegen erfasste. Diesterweg selbst wurde zudem schnell bekannt, bewundert und angefeindet. Nach seinem Tod wurde er als Patron der Lehrerbildung, besonders in der DDR, gefeiert. Last but not least beschäftigt die Studierenden des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Universität Siegen, die im Rahmen eines Seminars die Ausstellung gemeinsam erarbeitet haben, die Frage: Wie lässt sich in Zeiten von WhatsApp das Leben und Wirken Diesterwegs überhaupt noch populär vermitteln? Die Ausstellung zeigt die kreativen Antworten und beweist: Diesterweg ist alles andere als ein verstaubter Vorzeigepädagoge.
Zur Ausstellungeröffnung am Dienstag, den 23. Februar um 18.00 Uhr im Senatssaal der Universität in der Universitätsbibliothek, werden Prof. Bernd Dollinger und Prof. Gabriele Weiß in zwei einführenden Vorträgen Diesterweg im Kontext seiner Zeit und die Vielschichtigkeit seiner Popularisierung beleuchten.

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13.01.2016 - 10.02.2016: Meer Natur

Fotos von Reinhold Thor und Hermann Geppert


Wenn Reinhold Thor und Hermann Geppert das Haus verlassen, dann nicht ohne ihre Kamera in der Hand. Die Laboringenieure, die beide schon seit Mitte der achtziger Jahre am Department Maschinenbau an der Universität Siegen beschäftigt sind, suchen stets nach neuen und interessanten Motiven, um sie mit dem Fotoapparat einzufangen. Vom 13. Januar bis zum 10. Februar 2016 stellen sie nun gemeinsam ihre Fotografien in einer Ausstellung in der Siegener Universitätsbibliothek vor. Sowohl Reinhold Thor als auch Hermann Geppert begannen bereits vor rund 40 Jahren ihre Umgebung durch die Kamera zu erfassen. Experimente mit Negativfilmen und Schwarz-Weiß-Fotografien machten den Anfang.  Die zunächst noch analogen Aufnahmen wurden im heimischen Küchenlabor als Dunkelkammer selbst entwickelt. Der Wandel hin zur Digitalfotografie hat die Faszination der beiden technikbegeisterten Fotografen für die Motive ihrer Umgebung auf vielfältige Weise neu entfacht. Seit – wie Reinhold Thor von seiner Tätigkeit selbst sagt – „aus der „Knippserei“ ein intensives und spannendes Hobby“ wurde, sind seine Aufnahmen vor allem von Landschaftsmotiven der Nord- und Ostsee geprägt. Seine Sicht auf das Meer präsentiert er nun bereits in seiner vierten Ausstellung. Auch Hermann Geppert, der als Mitglied des Fotokreises Siegen e.V. ebenfalls schon ausgestellt hat, richtet den Blick durch die Kamera am liebsten auf die Natur, wobei ihm die Wälder und Seen rund um Siegen eine Vielzahl beeindruckender Motive liefern. Die gemeinsame Fotoausstellung, die am 13. Januar um 16.00 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek eröffnet wird, zeigt die unterschiedlichen Farbenspiele von Küstenpanorama und Waldlandschaften aus den Augen zweier Fotografen mit dem Blick fürs Detail.

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